Dr. med. Richard Mühlstein
- 16.06.1888, Karlsbad, heute Karlovy Vary, Tschechien
- 11.02.1936, Berlin
- Mitglied seit 1929
- Karlsbad
- praktischer Arzt
Richard Mühlstein wird am 16.6.1888 als Sohn von Moses (Moritz) Mühlstein und Emma, geb. Abeles in Karlsbad, heute Karlovy Vary, Tschechien, geboren, seine Schwester Vilma 1891. Die Familie gehört der jüdischen Glaubensgemeinschaft an. Die Schule besuchte er in Karlsbad und Krummau, heute Cesky Krumlov, Tschechien.
Ausbildung und Wirkungsstätte
Am 24.7.1919 schließt er sein Studium der Medizin an der deutschen Karl-Ferdinand Universität in Prag ab. Als Student gehörte er dem 1912 gegründeten akademischen Sportausschuss an (Fussball, Hockey und Leichtathletik).
Über seine weitere Ausbildung oder Tätigkeit ist wenig bekannt. Ab 1921 wird er in der Kurliste Karlsbad als einer der praktizierenden Ärzte aufgeführt. Die Zeitung „Curliste Karlsbad“ der Stadt Karlsbad mit kurzen Biographien der Ärzte über ihre Ausbildung werden nur bis 1919 geführt, in diesen ist er nicht verzeichnet.
Nach 1933
Am 11.2.1936 stirbt Richard Mühlstein in Berlin. Nach dem Sterbeeintrag des Standesamts Karlsbad sind als Todesursache eine Blutvergiftung und Herzschwäche angegeben. Er wird am 16.2.1936 in Karlsbad beerdigt.
Im deutschen Reichsanzeiger vom 20.11.1943 wird Richard Mühlstein auf einer Liste der mit unbekanntem Aufenthalt geflüchteten Juden geführt, denen das Vermögen eingezogen wird. Offenbar war den NS-Beörden des Deutschen Reiches nicht bekannt, dass Richard Mühlstein bereits 1936 verstorben war.
Richard Mühlsteins Schwester Vilma Sommer wird am 8.2.1942 von Prag nach Theresienstadt deportiert. Am 17.3.1942 wird sie in das Ghette Izbica (Gmina Izbica, Polen) verlegt und dort ermordet. Ihr Ehemann Richard Sommer wird am 15.3.1945 von Saaska (Ungarn) aus deportiert, weitere Spuren sind bisher nicht dokumentierbar. Der Neffe Hanus Bedrich wurde ebenfalls deportiert und am 15.5.1944 in Auschwitz ermordet, der zweite Neffe Franz konnte in die USA fliehen.
Beitrag von Dr. med. Cornelie Haag, Dresden. Stand 28.2.2025
Quellen und Literatur
zu den Quellen

