Im Schatten der Geschichte
Aus der Idee, die historischen Ereignisse der NS-Zeit mit den persönlichen Schicksalen unserer jüdischen Mitglieder zu verbinden, entstand der Kurzfilm „Im Schatten der Geschichte – Erinnern für die Zukunft“. Der Film zeigt eindrücklich, auf welcher Grundlage jüdische Ärztinnen und Ärzte systematisch entrechtet, ausgeschlossen, verfolgt und zur Flucht oder Deportation gezwungen wurden. Gleichzeitig erinnert er an ihre bedeutenden Beiträge zur modernen Medizin und hält die Erinnerung an unsere Kolleginnen und Kollegen wach. Mit diesem Projekt schlagen wir eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart – gegen das Vergessen.
Der Entstehungsprozess
Die DGVS versteht die Erinnerung an ihre jüdischen Mitglieder 1932/1933 als fortwährenden Auftrag. Die Zusammenstellung der Biografien ist gleichsam ein offener Gedenkort, der durch einen kontinuierlichen Arbeitsprozesses gestaltet wird. Die Quellenlage zu den einzelnen ausgeschlossenen Mitgliedern ist höchst unterschiedlich; Ergänzungen durch weitergehende Recherchen, neue Fundstücke und Korrekturen sind notwendig und willkommen.
KontaktImmer fand ich den Namen falsch, den man uns gab: Emigranten. Das heißt doch Auswanderer. Aber wir Wanderten doch nicht aus, NACH FREIEM ENTSCHLUSS, Wählend ein anderes Land. Wanderten wir doch auch nicht Ein in ein Land dort zu bleiben, womöglich für immer. Sondern wir flohen. Vertriebene sind wir, Verbannte. Und kein Heim, EIN EXIL soll das Land sein, das uns aufnahm.
Über die Bezeichnung Emigranten, Bertolt Brecht, 1937
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