Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Albert Max Weilbauer
1893 - 1970

Dissertation, Heidelberg 1919
Dissertation, Heidelberg 1919

Mitglied seit 1929

Facharzt für Magen- Darmkrankheiten in Hamburg

Lizenz zur ärztlichen Tätigkeit in den USA

Dr. med. Albert Max Weilbauer

  • 0‌1‌.‌0‌7‌.‌1‌8‌9‌3‌, Karlsruhe
  • 0‌6‌.‌0‌3‌.‌1‌9‌7‌0‌, Lucas County, Ohio, USA
  • Mitglied seit 1929
  • Geflohen 1939, USA
  • Hamburg
  • Niedergelassener Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten

Albert Max Weilbauer wurde 1893 in Karlsruhe als Sohn des Kaufmanns Emil Weill und seiner Ehefrau Florenze Weill, geb. Stiebel, mit dem Namen Albert M. Weill geboren. Albert Max Weill besuchte zunächst die Elementarschule (Vorschule) in Karlsruhe, dann das dortige Gymnasium, an dem er Ende Juli 1911 die Reifeprüfung ablegte. Seinen Namen änderte er 1922 in Albert Max Weilbauer.

 

Ausbildung und Wirkungsstätte

Albert Max Weill/Albert M. Weilbauer studierte nach dem Abitur im Juli 1911 Medizin in Heidelberg, München und Wien. Am Ersten Weltkrieg nahm er aktiv teil. Am 10.06.1919 legte er an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg das Staatsexamen ab, wurde kurz danach an der Heidelberger Universität mit der Arbeit „Ein Fall von Linsenluxation in die vordere Kammer bei exzessiver Myopie“ promoviert, erhielt 1919 die Approbation und bildete sich in der Folge im Fach Innere Medizin weiter. Zwischenzeitlich war er als Schiffsarzt tätig. 1924 ließ er sich in Hamburg als Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten nieder. Bis 1933 war er in Hamburg als Vertrauensarzt der AOK tätig.

1938 ist Weilbauer noch im Hamburger Telefonverzeichnis mit der Anschrift Mundsburger Damm 57 erwähnt.

 

Flucht in die Niederlande und nach Großbritannien 1939 sowie 1940 in die USA

Im März 1939 floh Weilbauer zunächst in die Niederlande und danach nach London, wo er in Nord Kensington wohnte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er als Enemy Alien von der Internierung befreit.

Am 19.07.1940 gelangte Weilbauer von Liverpool aus mit der M.S. Axel Johnson nach Montreal und reiste am 31.07.1940 in die USA ein. Über St. Albans, Vermont, gelangte er nach New York.

Er erhielt 1942 eine Lizenz zur ärztlichen Tätigkeit als Internist und lebte in Toledo, Lucas County, im Bundesstaat Ohio.

Albert Max Weilbauer starb 76-jährig am 06.03.1970 in Toledo, Ohio, USA. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Riverside Cemetery in Maumee, Ohio. Mehrere Brüder Albert Max Weilbauers flohen ebenfalls aus Deutschland nach England und in die USA.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Schiffsärztliche Erfahrungen. Dtsch med Wochenschr 1924;50: 615–616

Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Albert Max Weilbauer

Verzeichnis der Quellen

  • Bayerische Staatsbibliothek. Weill A M. [seit 1922 Albert Max Weilbauer, Anm. d. Verf.] Dissertation: Ein Fall von Linsenluxation in die vordere Kammer bei exzessiver Myopie. Universität Heidelberg; 1919. BSB Sign U 20.2279: 22
  • o. V. Deaths. Albert Max Weilbauer. JAMA 1970; 213: 1050
  • Staatsarchiv Hamburg, StAAHH 351-11_24873 (Wiedergutmachungsamt, Akte Elfriede Clara Sophie Weilbauer)

Verzeichnis der Literatur

  • von Villiez A [A]. Mit aller Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung „nicht arischer“ Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945. In: Schüler-Springorum S, Brämer A [Hg]. Studien zur jüdischen Geschichte Band 11. München, Hamburg: Dölling und Galitz Verlag; 2009: 416

Verzeichnis der Weblinks