Dr. med. Walter Kaufmann
- 04.08.1877, Hamburg
- 02.08.1949, London
- Mitglied seit 1929
- Geflohen 1938, England
- Hamburg
- Praktischer Arzt
Ausbildung und Wirkungsstätte
Walter Kaufmann besuchte in Hamburg die Gelehrtenschule des Johanneums und bestand 1896 das Abitur. Danach studierte er in München, Freiburg, Berlin und Kiel Medizin. Er legte an der Königlichen Christian-Albrechts-Universität Kiel am 20.06.1901 das Staatsexamen ab und wurde im August 1901 mit der Arbeit „Günstige Beeinflussung einer bestehenden Infektionskrankheit durch eine hinzutretende zweite“ promoviert.
1905 ließ er sich als praktischer Arzt in Hamburg nieder. Mit dem 30.09.1938 wurde ihm die Approbation entzogen.
Flucht nach Großbritannien 1938
Im Dezember 1938 floh der 61-jährige Kaufmann gemeinsam mit seiner Ehefrau und der 24-jährigen Tochter nach Großbritannien. Vorübergehend konnte er am St. Mary’s Hospital tätig sein. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er als Enemy Alien interniert. Aus der Internierung wurde er im August 1940 entlassen.
Walter Kaufmann starb 71-jährig am 02.08.1949 in London.
Walter Kaufmanns Bruder, Dr. jur. Ernst Kaufmann, wurde 1943 aus Hamburg in das Ghetto Theresienstadt deportiert und im Oktober 1944 in Auschwitz ermordet. Eine Nichte Walter Kaufmanns, die Schauspielerin Elisabeth Bendix, Berlin, wurde im November 1941 44-jährig im Ghetto Riga-Rumbula, Lettland, ermordet.