Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Walter Kaufmann
1877 - 1949

Dissertation, Kiel 1901
Dissertation, Kiel 1901

Mitglied seit 1929

Studium in München, Freiburg, Berlin und Kiel Medizin

Praktischer Arzt in Hamburg

Dr. med. Walter Kaufmann

  • 0‌4‌.‌0‌8‌.‌1‌8‌7‌7‌, Hamburg
  • 0‌2‌.‌0‌8‌.‌1‌9‌4‌9‌, London
  • Mitglied seit 1929
  • Geflohen 1938, England
  • Hamburg
  • Praktischer Arzt

Ausbildung und Wirkungsstätte

Walter Kaufmann besuchte in Hamburg die Gelehrtenschule des Johanneums und bestand 1896 das Abitur. Danach studierte er in München, Freiburg, Berlin und Kiel Medizin. Er legte an der Königlichen Christian-Albrechts-Universität Kiel am 20.06.1901 das Staatsexamen ab und wurde im August 1901 mit der Arbeit „Günstige Beeinflussung einer bestehenden Infektionskrankheit durch eine hinzutretende zweite“ promoviert.

1905 ließ er sich als praktischer Arzt in Hamburg nieder. Mit dem 30.09.1938 wurde ihm die Approbation entzogen.

 

Flucht nach Großbritannien 1938

Im Dezember 1938 floh der 61-jährige Kaufmann gemeinsam mit seiner Ehefrau und der 24-jährigen Tochter nach Großbritannien. Vorübergehend konnte er am St. Mary’s Hospital tätig sein. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er als Enemy Alien interniert. Aus der Internierung wurde er im August 1940 entlassen.

Walter Kaufmann starb 71-jährig am 02.08.1949 in London.

Walter Kaufmanns Bruder, Dr. jur. Ernst Kaufmann, wurde 1943 aus Hamburg in das Ghetto Theresienstadt deportiert und im Oktober 1944 in Auschwitz ermordet. Eine Nichte Walter Kaufmanns, die Schauspielerin Elisabeth Bendix, Berlin, wurde im November 1941 44-jährig im Ghetto Riga-Rumbula, Lettland, ermordet.


Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Walter Kaufmann

Verzeichnis der Quellen

  • Bayerische Staatsbibliothek. Kaufmann W. Dissertation: Günstige Beeinflussung einer bestehenden Infektionskrankheit durch eine hinzutretende zweite. Kiel 1901. BSB Sign Diss.med. 366-57 / 64:22
  • Staatsarchiv Hamburg (StAHH) 213-13_4410 (Wiedergutmachungsamt / Rückerstattungssachen Dr. med. Walter Kaufmann), 213-13_4411 und 4412 (Wiedergutmachungsamt / Rückerstattungssachen Ehefrau Lili Kaufmann)
  • Staatsarchiv Hamburg (StAHH) 213-13_2494 (Dr. Ernst Kaufmann, Wiedergutmachungsamt / Rückerstattungssachen, Z-Akten)

Verzeichnis der Literatur

  • von Villiez A [A]. Mit aller Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung „nicht arischer“ Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945. In: Schüler-Springorum S, Brämer A [Hg]. Studien zur jüdischen Geschichte Band 11. München, Hamburg: Dölling und Galitz Verlag; 2009: 317f.

Verzeichnis der Weblinks