Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Erich David Adler
1889 - 1974

Dr. med. Erich David Adler <br> © Michael Landauer und Steven A. Adler, USA
Dr. med. Erich David Adler
© Michael Landauer und Steven A. Adler, USA

Mitglied seit 1925

Studium in Heidelberg, Genf und München

Facharztpraxis als Gastroenterologe in Karlsruhe seit 1920

Dissertation, Heidelberg 1914
Dissertation, Heidelberg 1914

Dr. med. Erich David Adler

  • 0‌8‌.‌0‌3‌.‌1‌8‌8‌9‌, Karlsruhe
  • 2‌1‌.‌0‌7‌.‌1‌9‌7‌4‌, Hollywood, Broward County, Florida, USA
  • Mitglied seit 1925
  • Geflohen 1938, USA
  • Karlsruhe
  • Niedergelassener Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten

Erich Adler wurde 1889 als Sohn des Großkaufmanns Samuel Adler und seiner Ehefrau Emmy, geb. Weiß, in Karlsruhe geboren.

 

Ausbildung und Wirkungsstätte

Nach dem Abitur am Karlsruher Reformgymnasium 1907 studierte Erich Adler in Heidelberg, Genf und München Medizin. Im Dezember 1912 legte er in Heidelberg das Staatsexamen ab und wurde 1913 an der Heidelberger Universität mit der Arbeit „Die Leukämie der Säuglinge“ promoviert, die er am Institut für Pathologie des Städtischen Krankenhauses in Karlsruhe angefertigt hatte.

Dissertation, Heidelberg 1914
Dissertation, Heidelberg 1914

Adler nahm aktiv am ersten Weltkrieg teil. Seit Oktober 1920 war er in Karlsruhe niedergelassener Specialarzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten. Auf Anregung Leopold Kuttners hatte sich Adler während seiner klinischen Ausbildung intensiv mit der Methodik des Nachweises okkulten Blutes im Stuhl, insbesondere mit der Benzidin-Probe und ihren Modifikationen beschäftigt. Seine umfassenden Untersuchungen, die er in Kooperation mit Julius Wohlgemuth durchführte, publizierte Adler 1921 im „Boas Archiv“. Wohlgemuth (1874 – 1948), Biochemiker, leitete in jener Zeit die Physiologisch-Chemische Abteilung am Rudolf Virchow Krankenhaus in Berlin (als Jude wurde Julius Wohlgemuth 1933 aus dem Städtischen Gesundheitsdienst entlassen. Im März 1939 konnte er nach Palästina fliehen). 1926 beteiligte sich Erich Adler mit einem Beitrag über das Ulcus ventriculi und duodeni an der Festschrift zum 60. Geburtstag Leopold Kuttners.

Archiv für Verdauungskrankheiten 1921
Archiv für Verdauungskrankheiten 1921
Archiv für Verdauungs-Krankheiten, Festschrift für Leopold Kuttner 1926
Archiv für Verdauungs-Krankheiten, Festschrift für Leopold Kuttner 1926

 

1933

Im April 1933 konnte er als „Frontkämpfer“ und wegen seiner Auszeichnungen im Ersten Weltkrieg zunächst seine Kassenzulassung beibehalten, die ihm am 15.07.1938 endgültig entzogen wurde. Am 30.09.1938 verlor er seine Approbation.

 

Flucht in die USA 1938

Am 09.10.1938 floh Erich Adler aus Deutschland über Zürich in die Schweiz und anschließend nach Paris. Von Le Havre, Frankreich, gelangten er und seine Familie am 15.12.1938 mit der S.S. Manhattan in die USA. New York erreichten sie am 22.10.1938.

Nach Fach- und Sprachprüfungen erhielt Erich David Adler 1943 die Lizenz zur Tätigkeit als niedergelassener Arzt in privater Praxis. Bis 1972 führte er erfolgreich eine Praxis in Greenfield, Massachusetts, USA.

Eric D. Adler starb 83-jährig am 21.07.1974 in Hollywood, Florida. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Fred Hunter’s Hollywood Memorial Gardens, East Hollywood, Broward County, Florida.

Grabstätte Eric David Adlers in Hollywood, Broward County, Florida © www.findagrave.com
Grabstätte Eric David Adlers in Hollywood, Broward County, Florida © www.findagrave.com

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Über den Nachweis von okkultem Blut in den Fäces. Arch Verdauungskr 1921; 27: 152-190
  2. Über hereditäres Vorkommen des Magen- und Zwölffingerdarmgeschürs. Arch Verdauungskr 1926; 37: 393-408
Danksagung

Den Enkelsöhnen Dr. Eric Adlers, Steven A. Adler, USA, und Michael Landauer, USA, gebührt großer Dank für Auskünfte und für die Porträtfotografie Eric Adlers.

Beitrag von Dr. med. Harro Jenss, Worpswede


Quellen und Literatur
zu den Quellen
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Erich David Adler

Verzeichnis der Quellen

  • Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe [GLA]. Bestand 456 E Nr. 51 (Lebenslauf Dr. Erich Adler)
  • Staatsbibliothek München. Adler E. Dissertation: Die Leukämie der Säuglinge. Heidelberg 1914. BSB, Diss U 14.1920: 31

Verzeichnis der Weblinks