Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Prof. Dr. med.
Hermann Schlesinger
1866 - 1934

Mitglied seit 1926

Studium in Wien

Früher Vertreter der Geriatrie

Prof. Dr. med. Hermann Schlesinger

  • 0‌2‌.‌0‌6‌.‌1‌8‌6‌6‌, Pressburg/Bratislava, Slowakei, früher Österreich-Ungarn
  • 2‌9‌.‌0‌3‌.‌1‌9‌3‌4‌, Wien
  • Mitglied seit 1926
  • Wien
  • Facharzt für Innere Medizin und Neurologie

Hermann Schlesinger wurde 1866 als Sohn des Kaufmanns Max Jakob Schlesinger und seiner Ehefrau Katharina, geb. Weiss, 1866 in Pressburg geboren.

 

Ausbildung und Wirkungsstätte

Nach dem Abitur 1884 studierte Schlesinger Medizin an der Universität Wien. 1890 erfolgten dort Staatsexamen und Promotion. Nach dem Studium war er kurzzeitig an der I. Psychiatrischen und Neurologischen Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien bei dem Psychiater, Neurologen und Neuroanatomen Theodor Meynert tätig. Danach wechselte Schlesinger zu Hermann Nothnagel an die I. Wiener Medizinische Universitätsklinik sowie an das Allgemeine Krankenhaus Wien. Der Dermatologe Moritz Kaposi, der Laryngologe Leopold Schrötter und der Psychiater und Neurologe Alfred Fuchs gehörten zu seinen weiteren Lehrern. 1895 wurde Schlesinger an der Wiener Universität für das Fach Innere Medizin mit einer Arbeit über die Syringomyelie habilitiert. 1902 erhielt er eine Titularprofessur, 1920 eine außerordentliche Professur.

1901 wurde Schlesinger Vorstand der II. Medizinischen Abteilung am Kaiser-Franz-Joseph-Spital. Seit 1908 war er ärztlicher Leiter der II. Medizinischen Klinik am Allgemeinen Krankenhaus Wien.

Schlesinger beschäftigte sich mit einem breiten Themenspektrum aus dem Gesamtgebiet der Inneren Medizin sowie mit Fragestellungen aus dem Fachgebiet der Neurologie. Daneben befasste er sich frühzeitig mit den Erkrankungen des Alters und gilt in Österreich als früher Vertreter der Geriatrie. Er war publizistisch äußerst aktiv und hat etwa 400 medizinische Fachbeiträge verfasst.

 

1933

Hermann Schlesinger starb 67-jährig am 29.03.1934 in Wien.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Mit Becker H. Grundzüge der Ernährung des gesunden und kranken Menschen. Frankfurt a. M.: Verlag von Jakob Heinrich Bechold 1895
  2. Die Syringomyelie. Eine Monographie. Leipzig, Wien: Franz Deuticke Verlag 1895; 2. Aufl. 1902
  3. Die Indikationen zu chirurgischen Eingriffen bei inneren Erkrankungen. Für den Praktiker bearbeitet. 1 bis 3. Teil / 3 Bände. Jena: Gustav Fischer Verlag 1903-1905
  4. Die Krankheiten des höheren Lebensalters. Wien: Alfred Hölder Verlag, 2 Bände, 1914/15
  5. Syphilis und Innere Medizin. Wien: Verlag von Julius Springer, 3 Bände 1925-1928

Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Prof. Dr. med. Hermann Schlesinger

Verzeichnis der Literatur

  • Fischer I. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band I. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg; 1932: 1392
  • Kagan S. Jewish Physicians. Boston: Medico-Historical Press 1952: 389

Verzeichnis der Weblinks

  • Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Schlesinger, Hermann (1866-1934), Internist und Neurologe. Im Internet: https://biographien.ac.at/ID-0.3054942-1, Stand: 22.07.2021