Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Prof. Dr. med.
Leonard Polak Daniels
1872 - 1940

Prof. Dr. med. Leonard Polak Daniels, Bildquelle Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde 1940
Prof. Dr. med. Leonard Polak Daniels, Bildquelle Nederlands Tijdschrift Voor Geneeskunde 1940

Mitglied seit 1925

Internist, Pathologe und Pharmakologe

Mitorganisator der 8. Tagung der (D)GVS 1928

Leonard Polak Daniels mit Abraham Hijmans van den Bergh und Isidor Snapper (von rechts nach links) auf der 8. Tagung der (D)GVS <br> © Joodsmonument
Leonard Polak Daniels mit Abraham Hijmans van den Bergh und Isidor Snapper (von rechts nach links) auf der 8. Tagung der (D)GVS
© Joodsmonument

Prof. Dr. med. Leonard Polak Daniels

  • 3‌1‌.‌0‌3‌.‌1‌8‌7‌2‌, Den Haag
  • 1‌4‌.‌0‌5‌.‌1‌9‌4‌0‌, Den Haag
  • Mitglied seit 1925
  • Groningen
  • Facharzt für Innere Medizin

Leonard Polak Daniels wurde 1872 in Den Haag als Sohn des Ansel Polak Daniels und seiner Ehefrau Elise, geb. Marchand, geboren.

 

Ausbildung und Wirkungsstätte

Polak Daniels studierte seit 1892 in Leiden Medizin und legte dort am 08.02.1900 das Staatsexamen ab. Seit April 1900 hielt er sich für ein Jahr zur Weiterbildung im Institut für Pathologie der Charité Berlin bei Rudolf Virchow und David P. von Hansmann auf. Nach der Rückkehr nach Holland arbeitete er zunächst als Assistent im Labor bei Johann Veit in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und danach als Volontärassistent bei Willem Nolen in der Medizinischen Klinik der Universität Leiden. Polak Daniels wechselte 1903 als Assistenzarzt an das Städtische Krankenhaus in Den Haag. Zusätzlich zu seiner internistischen Ausbildung qualifizierte er sich im Fach Pathologie und war als klinischer Pathologe tätig. Seit 1917 leitete er am Städtischen Krankenhaus Den Haag die Abteilungen für Innere Medizin und für Infektionskrankheiten.

Im Juli 1918 erhielt er eine Professur für Innere Medizin und Pharmakologie an der Universität Groningen, gleichzeitig wurde er Ärztlicher Leiter der Medizinischen Universitätsklinik in Groningen. 1936/37 war Polak Daniels Rektor der dortigen Universität.

Gemeinsam mit Abraham van den Bergh und Isidor Snapper organisierte Polak Daniels 1928 die 8. Tagung der Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten in Amsterdam. Er war Mitherausgeber der Acta Medica Scandinavica und gehörte zur Redaktion der Nederlands Tijschrift voor Geneeskunde sowie des Geneeskundige Bladen.

 

Nach 1933

Nach 1933, als viele Juden aus Deutschland nach Holland fliehen mussten, haben Leonard Polak Daniels und seine Ehefrau versucht, den Geflüchteten soweit es in ihren Kräften stand, zu helfen.

Am 14.05.1940 begingen Polak Daniels und seine Ehefrau Catharina Pleijte Selbstmord, nachdem die Deutsche Wehrmacht vier Tage zuvor die Niederlande überfallen hatte.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Ueber das Fieber und Fieberlauf bei der genuinen Pneumonie. Dtsch Med Wochenschr 1928; 54: 299-301
  2. Exophthalmos in Grave’s disease. Acta med Scand 1938; 95: 539-551

Quellen und Literatur
zu den Quellen
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Prof. Dr. med. Leonard Polak Daniels

Verzeichnis der Quellen

  • o.V. Redaktion. Personalia. Leonard Polak Daniels. Nederlands Tijdschrift voor Geneeskunde 1940; 84 I : 460-61

Verzeichnis der Literatur

  • Fischer I. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band I. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg; 1932: 1230
  • Forsbach R, Hofer H-G. Internisten in Diktatur und junger Demokratie. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin 1933-1970. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2018: 433
  • Hes HS. Jewish physicians in the Netherlands 1600-1940. Assen: van Gorcum; 1980: 126
  • Kuenen W A. In memoriam L. Polak Daniels. Nederlands Tijdschrift voor Genneskunde 1940; 84 II: 2012-2014
  • Mulder J. A la memoire de Leonard Polak Daniels. Acta Med Scand 1941; 106: 447f.

Verzeichnis der Weblinks