Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Kurt Pollack
1879 - 1945

Dr. med. Kurt Pollack © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Dr. med. Kurt Pollack © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

Mitglied seit 1926

Niedergelassener Internist in Breslau seit 1910

Flucht in die Niederlande im Juli 1938

Titelblatt der Dissertation mit Widmung an die Eltern © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Titelblatt der Dissertation mit Widmung an die Eltern © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack in Breslau 1935 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack in Breslau 1935 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Reichmedizinalkalender 1937, der Doppelpunkt stigmatisiert als Jude, Kopie Archiv H Je
Reichmedizinalkalender 1937, der Doppelpunkt stigmatisiert als Jude, Kopie Archiv H Je
Entzug der Deutschen Staatsangehörigkeit für Kurt Pollack, Kopie Archiv H Je
Entzug der Deutschen Staatsangehörigkeit für Kurt Pollack, Kopie Archiv H Je

Dr. med. Kurt Pollack

  • 1‌8‌.‌0‌7‌.‌1‌8‌7‌9‌, Breslau/heute Wrocław, Polen
  • 1‌4‌.‌0‌1‌.‌1‌9‌4‌5‌, Konzentrationslager Bergen-Belsen
  • Mitglied seit 1926
  • Breslau
  • Facharzt für Innere Medizin

„Ich, Kurt Pollack, wurde am 18. Juli 1879 zu Breslau als Sohn des Kaufmanns Max Pollack und seiner Ehefrau Klara, geborene Kantorowicz geboren. Meinen Schulunterricht erhielt ich in Breslau am König Wilhelms-Gymnasium, in welches ich Ostern 1885 eintrat, um es Ostern 1897 mit dem Zeugnis der Reife zu verlassen. Ich widmete mich dem Studium der Medizin, zunächst in Freiburg i. B. (ein Semester), seit Michaelis 1897 an der Universität Breslau. Die ärztliche Vorprüfung bestand ich Ostern 1899 in Breslau, das ärztliche Staatsexamen beendete ich daselbst am 7. Februar 1902 und erhielt die Approbation als Arzt unter dem Datum des 20. Februar 1902“, so Kurt Pollack im Lebenslauf seiner Dissertationsschrift.

 

Ausbildungs- und Wirkungsstätte

Im August 1903 wurde er an der Breslauer Universität mit der Arbeit „Beiträge zur Kenntnis des tuberkulösen Ileocöcaltumors“ cum laude promoviert. Die Arbeit hatte er in der Chirurgischen Universitätsklinik (Leiter Johann von Mikulicz-Radecki) angefertigt. Betreuer seiner Arbeit war der später in Berlin tätige Begründer der Pankreaschirurgie Walther Kausch.

Titelblatt der Dissertation mit Widmung an die Eltern © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Titelblatt der Dissertation mit Widmung an die Eltern © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

In der Folgezeit bildete sich Kurt Pollack in der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhauses Stettin bei Ernst Neisser für das Fachgebiet Innere Medizin weiter. Gemeinsam mit Neisser publizierte Kurt Pollack zu einer neuen diagnostsichen Methode zur Liquorgewinnung.

1910 ist er erstmals im Reichsmedizinalkalender als niedergelassener Arzt für Innere Krankheiten in Breslau genannt. Hier wird er bis zu seiner Flucht aus Deutschland im Sommer 1938 praktizieren. Als erster der in Breslau niedergelassenen Ärzte verfügte er über ein Röntgengerät, das sein diagnostisches Spektrum wesentlich erweiterte.

Reichmedizinalkalender 1910, Herzsymbol = Facharzt für Innere Medizin, Kopie Archiv H Je
Reichmedizinalkalender 1910, Herzsymbol = Facharzt für Innere Medizin, Kopie Archiv H Je

Am Ersten Weltkrieg nahm Kurt Pollack aktiv als Sanitätsoffizier teil.

Kurt und Gertrud Pollack im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack als Sanitätsoffizier im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack als Sanitätsoffizier im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Gertrud Simons im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Gertrud Simons im 1. Weltkrieg © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

Im März 1917 heiratete er in Berlin die aus den Niederlanden stammende, 1891 geborene Gertrud Simons, die als Krankenschwester beim Roten Kreuz tätig war. 1918 wurde der Sohn Franz Max, 1922 der Sohn Fritz Gerhard Pollack geboren.

Kurt und Fritz Pollack in Breslau © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Fritz Pollack in Breslau © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Franz Pollack in Amsterdam 1935/36 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Franz Pollack in Amsterdam 1935/36 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack, undatiert © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack, undatiert © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack in Breslau 1935 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack in Breslau 1935 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

 

Nach 1933

Seit dem Frühjahr 1933 war die Familie Pollack antijüdischen Maßnahmen ausgesetzt. Der älteste Sohn Franz Max Pollack wurde im Frühjahr 1934 zum weiteren Schulbesuch und zur Ausbildung nach Holland geschickt. Er lebte zunächst für vier Jahre in Amsterdam. Danach wechselte er nach Hengelo. Im Juli 1938 folgten Kurt Pollack, seine Ehefrau Gertrud Pollack-Simons und der jüngere Sohn Fritz ebenfalls in die Niederlande. Sie fanden zunächst eine Unterkunft in Leiden.

Reichmedizinalkalender 1937, der Doppelpunkt stigmatisiert als Jude, Kopie Archiv H Je
Reichmedizinalkalender 1937, der Doppelpunkt stigmatisiert als Jude, Kopie Archiv H Je

Im Mai 1939 wurde der Famile die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen. Am 08.10.1940 mußten Kurt, Gertrud und der Sohn Fritz Pollack nach Enschede wechseln. In den Niederlanden erhielt der 60-jährige Kurt Pollack keine Lizenz für eine ärztliche Tätigkeit. Seit dem 03.05.1942 mußten die Jüdinnen und Juden in den Niederlanden als „Erkennungszeichen“ den sechszackigen Davidstern mit dem Wort „Jude“ in der Mitte tragen.

Entzug der Deutschen Staatsangehörigkeit für Kurt Pollack, Kopie Archiv H Je
Entzug der Deutschen Staatsangehörigkeit für Kurt Pollack, Kopie Archiv H Je
Kurt und Gertrud Pollack mit den Söhnen Franz und Fritz, letztes Foto der gesamten Familie 1941 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt und Gertrud Pollack mit den Söhnen Franz und Fritz, letztes Foto der gesamten Familie 1941 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

Kurt und Gertrud Pollack wurden im April 1943 im Lager Westerbork inhaftiert. Im Lager war Kurt Pollack vorübergehend als Arzt tätig. Der Sohn Fritz Pollack wurde ebenfalls in Westerbork inhaftiert und am 11.01.1944 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Einen Monat später, am 15.02.1944, wurden auch Kurt und Gertrud Pollack nach Bergen-Belsen deportiert. Kurt Pollack starb am 14.01.1945 unter den katastrophalen Bedingungen des KZ an den Folgen von Hunger und Krankheit.

Gertrud Pollack-Simons wurde am 10.04.1945 aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen mit dem „Zug der Verlorenen“ („Verlorener Zug“) unter schlimmsten Bedingungen in den Osten deportiert. Der Zug wurde bei Tröbitz, Niederlausitz, am 23.04.1945 von sowjetischen Soldaten befreit. Noch bevor die schwerst erkrankte Gertrud Pollack-Simons aus dem Zug evakuiert werden konnte, starb sie 54-jährig am 25.04.1945. Sie wurde zunächst in einem Massengrab beigesetzt und 1951 an jenen Ort in Tröbitz umgebettet, an dem sich heute eine Gedenkstätte befindet.

Der Sohn Fritz Pollack befand sich wie seine Mutter im April 1945 in dem „Zug der Verlorenen“ und erlebte die Befreiung am 23.04.1945 aus dem Zug in den Osten. Fritz Pollack überlebte die unvorstellbaren Strapazen. Er wurde in einem Krankenhaus in Leipzig behandelt und konnte danach nach Holland zurückkehren. 1950 heiratete er Elly Boasson. Später übersiedelte das Ehepaar nach Israel, wo Fritz Pollack 2007 85-jährig starb.

Der ältere Sohn Franz Max Pollack wurde im September 1941 aus Hengelo in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Dort wurde er, 23-jährig, ermordet.

Seit Januar 2023 erinnern in Leiden, Niederlande, im Rijnsburgerweg 163 , zwei Stolpersteine an Kurt und Gertrud Pollack. Zu Erinnerung an den Sohn Franz Pollack wurde 2020 ein Stolperstein in Hengelo verlegt.

Kurt Pollack und der Sohn Fritz erhalten in der Synagoge von Enschede den 'Judenstern' 1942 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack und der Sohn Fritz erhalten in der Synagoge von Enschede den 'Judenstern' 1942 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Stolpersteine in Leiden, Januar 2023 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Stolpersteine in Leiden, Januar 2023 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Danksagung

Den Enkeltöchtern Kurt und Gertrud Pollacks, Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel, gebührt größter Dank für ihre umfangreiche Unterstützung bei der Erstellung dieser biographischen Skizze sowie für die Überlassung vieler Fotografien und Dokumente aus ihrem Privatbesitz. Ohne ihre Hilfe hätte diese Biographie-Seite für Kurt Pollack nicht entstehen können.

Beitrag von Dr. med. Harro Jenss, Worpswede. Stand 4.3.2024


Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Kurt Pollack

Verzeichnis der Quellen

  • Pollack K. Beiträge zur Kenntnis des tuberkulösen Ileocökaltumors. Dissertation, Breslau 1903. Bayerische Staatsbibliothek (BSB), Sign. Diss. med. 378-35, darin Lebenslauf S. 56f
  • Deutscher Reichsanzeiger Nr. 121 und Preußischer Staatsanzeiger vom 30.05.1939 [Bekanntmachung vom 26.05.1939 – Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit]
  • Biographie Kurt und Gertrud Pollack Familie, Januar 2023, unveröffentlichtes Manuskript [dem Verfasser Harro Jenss von Ruthy Birger und Aliza Melumad freundlicherweise im September 2023 überlassen]

Verzeichnis der Weblinks

In Erinnerung an

Dr. med.
Kurt Pollack
1879 - 1945

Stolpersteine in Leiden, Januar 2023 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel
Stolpersteine in Leiden, Januar 2023 © Ruthy Birger und Aliza Melumad, Israel

Member since 1926

Practicing internist in Breslau (Wroclaw) since 1910

Escape to the Netherlands in July 1938

Title page of the dissertation with dedication to the parents © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Title page of the dissertation with dedication to the parents © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Gertrud Pollack in Breslau in 1935 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Gertrud Pollack in Breslau in 1935 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Reich medical calendar 1937, colon stigmatized as a Jew, copy archive H Je
Reich medical calendar 1937, colon stigmatized as a Jew, copy archive H Je
Revocation of German citizenship for Kurt Pollack, copy archive H Je
Revocation of German citizenship for Kurt Pollack, copy archive H Je

Dr. med. Kurt Pollack

  • 1‌8‌.‌0‌7‌.‌1‌8‌7‌9‌, Breslau/ now Wrocław, Poland
  • 1‌4‌.‌0‌1‌.‌1‌9‌4‌5‌, Concentration camp Bergen-Belsen
  • Mitglied seit 1926
  • Breslau
  • Specialist for inner medicine

„I, Kurt Pollack, was born in Breslau on 18 July 1879 as the son of the merchant Max Pollack and his wife Klara, née Kantorowicz. I received my school education in Breslau at the König Wilhelms-Gymnasium, which I entered at Easter 1885 and left at Easter 1897 with a school-leaving certificate. I devoted myself to the study of medicine, first in Freiburg (one semester), and since Michaelmas 1897 at the University of Breslau. I passed the preliminary medical examination in Breslau at Easter 1899, completed the state medical examination there on 7 February 1902 and received my license to practice medicine on 20 February 1902“, Kurt Pollack wrote in his dissertation.

 

Education and Places of Work

In August 1903, he received his doctorate cum laude from the University of Wroclaw with the thesis „Contributions to the knowledge of tuberculous ileocecal tumors“. He wrote his thesis at the University Surgical Clinic (headed by Johann von Mikulicz-Radecki). His thesis was supervised by Walther Kausch, the founder of pancreatic surgery, who later worked in Berlin.

Title page of the dissertation with dedication to the parents © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Title page of the dissertation with dedication to the parents © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel

Kurt Pollack subsequently trained in internal medicine with Ernst Neisser at the Medical Clinic of the Municipal Hospital in Szczecin. Together with Neisser, Kurt Pollack published on a new diagnostic method for obtaining cerebrospinal fluid.

In 1910, he is listed for the first time in the Reich Medical Calendar as a practicing physician for internal diseases in Breslau. He practiced here until his flight from Germany in the summer of 1938. He was the first doctor in Breslau to have an X-ray machine, which significantly expanded his diagnostic spectrum.

Reich Medical Calendar 1910, heart symbol = specialist for internal medicine, archive H Je
Reich Medical Calendar 1910, heart symbol = specialist for internal medicine, archive H Je

Kurt Pollack took an active part in the First World War as a medical officer.

Kurt and Gertrud Pollack in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Gertrud Pollack in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack as a medical officer in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack as a medical officer in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Gertrud Simons in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Gertrud Simons in the First World War © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel

In March 1917, he married Gertrud Simons, who was born in Berlin in 1891 to a family of Dutch origin and worked as a nurse for the Red Cross. Their sons Franz Max Pollack and Fritz Gerhard Pollack were born in 1918 and 1922.

Kurt and Fritz Pollack in Wroclaw © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Fritz Pollack in Wroclaw © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Franz Pollack in Amsterdam © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Franz Pollack in Amsterdam © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Gertrud Pollack in Breslau in 1935 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt and Gertrud Pollack in Breslau in 1935 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel

 

1933

The Pollack family had been subjected to anti-Jewish measures since the spring of 1933. The eldest son Franz Max Pollack was sent to Holland in the spring of 1934 to continue his schooling and education. He initially lived in Amsterdam for four years. He then moved to Hengelo. In July 1938, Kurt Pollack, his wife Gertrud Pollack-Simons and their younger son Fritz also moved to the Netherlands. They initially found accommodation in Leiden.

Reich medical calendar 1937, colon stigmatized as a Jew, copy archive H Je
Reich medical calendar 1937, colon stigmatized as a Jew, copy archive H Je

In May 1939, the family’s German citizenship was revoked. On 8 October 1940, Kurt, Gertrud, and their son Fritz Pollack had to move to Enschede. The by now 60-year-old Kurt Pollack did not obtain a license to practice medicine in the Netherlands. As of 3 May 1942, Jews in the Netherlands had to wear the six-pointed Star of David with the word „Jew“ in the middle as a „distinguishing mark“.

Revocation of German citizenship for Kurt Pollack, copy archive H Je
Revocation of German citizenship for Kurt Pollack, copy archive H Je
Kurt and Gertrud Pollack with their sons Franz and Fritz, last family picture, 1941 © Aliza Melumad and Ruthy Birger, Israel
Kurt and Gertrud Pollack with their sons Franz and Fritz, last family picture, 1941 © Aliza Melumad and Ruthy Birger, Israel

Kurt and Gertrud Pollack were imprisoned in the concentration camp Westerbork in April 1943. Kurt Pollack worked temporarily as a doctor in the camp. Their son Fritz Pollack was also imprisoned in Westerbork and deported to the Bergen-Belsen concentration camp on 1 January 1944. One month later, on 15 February 1944, Kurt and Gertrud Pollack were also deported to Bergen-Belsen. Kurt Pollack died on 14 January 1945 under the catastrophic conditions of the concentration camp owing to hunger and illness.

Gertrud Pollack-Simons was deported from the Bergen-Belsen concentration camp on 10 April 1945 on the „Train of the Lost“ (“Verlorener Zug“) to the East under the worst conditions. The train was liberated by Soviet soldiers near Tröbitz, Lower Lusatia, on 23 April 1945. Even before the seriously ill Gertrud Pollack-Simons could be evacuated from the train, she died at the age of 54 on 25 April 1945. She was initially buried in a mass grave and in 1951 reburied at the place in Tröbitz where a memorial is located today.

Like his mother, their younger son Fritz Pollack was on the „Train of the Lost“ in April 1945 and experienced the liberation from the Bergen-Belsen concentration camp to the East on 23 April 1945. Fritz Pollack survived the unimaginable hardships. He was treated in a hospital in Leipzig and was then able to return to Holland. He married Elly Boasson in 1950. The couple later moved to Israel, where Fritz Pollack died in 2007 at the age of 85.

The elder son Franz Max Pollack was deported from Hengelo to the Mauthausen concentration camp in September 1941. He was murdered there at the age of 23.

Since January 2023, two stolpersteine have commemorated Kurt and Gertrud Pollack in Leiden, Netherlands, at Rijnsburgerweg 163. A stolperstein was laid in Hengelo in 2020 in memory of their son Franz Pollack.

Kurt Pollack and his son Fritz receive the 'Jewish Star' in the synagogue in Enschede in 1942 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Kurt Pollack and his son Fritz receive the 'Jewish Star' in the synagogue in Enschede in 1942 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Stolpersteine in Leiden, January 2023 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Stolpersteine in Leiden, January 2023 © Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel
Danksagung

The granddaughters of Kurt and Gertrud Pollack, Ruthy Birger and Aliza Melumad, Israel, deserve the sincerest most heartfelt gratitude for their extensive support in the preparation of this biographical sketch and for the provision of many photographs and documents from their private collections. Without their help, this biographical page for Kurt Pollack could not have been created.

Article by Harro Jenss, MD, Worpswede, Germany. As of 4.3.2024
Translation by Rachel Hinterthan – Nizan. As of 4.1.2024


Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Kurt Pollack

Verzeichnis der Quellen

  • Pollack K. Beiträge zur Kenntnis des tuberkulösen Ileocökaltumors. Dissertation, Breslau 1903. Bayerische Staatsbibliothek (BSB), Sign. Diss. med. 378-35, darin Lebenslauf S. 56f
  • Deutscher Reichsanzeiger Nr. 121 und Preußischer Staatsanzeiger vom 30.05.1939 [Bekanntmachung vom 26.05.1939 – Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit]
  • Biographie Kurt und Gertrud Pollack Familie, Januar 2023, unveröffentlichtes Manuskript [dem Verfasser Harro Jenss von Ruthy Birger und Aliza Melumad freundlicherweise im September 2023 überlassen]

Verzeichnis der Weblinks