Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Walter Waitzfelder
1894 - 1974

Dr. med. Walter Waitzfelder
Dr. med. Walter Waitzfelder

Mitglied seit 1926

Studium in Freiburg und Berlin

Nach der Flucht internistische Privatpraxis in New York

Dissertation, Berlin 1919
Dissertation, Berlin 1919

Dr. med. Walter Waitzfelder

  • 0‌1‌.‌0‌3‌.‌1‌8‌9‌4‌, Hamburg
  • 2‌9‌.‌1‌1‌.‌1‌9‌7‌4‌, New York
  • Mitglied seit 1926
  • Geflohen 1938, USA
  • Berlin
  • Niedergelassener Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten

Studium und Wirkungsstätte

Walter Waitzfelder wurde in Hamburg als Sohn des Fabrikbesitzers Ludwig Waitzfelder und dessen Ehefrau Martha, geb. Pariser, geboren. Seit 1902 besuchte er das Hamburger Wilhelms-Gymnasiums. 1905 übersiedelte die Familie nach Berlin. Waitzfelder legte 1912 am Königlichen Prinz Heinrichs-Gymnasium in Berlin-Schöneberg das Abitur ab und studierte bis auf das 2. Semester in Freiburg, Breisgau, Medizin in Berlin. Im März 1918 absolvierte er das Staatsexamen an der Berliner Universität und wurde dort am 27.02.1919 mit der Arbeit „Geistesstörungen bei Kopfverletzungen“ promoviert. Ebenfalls 1919 erhielt er die Approbation in Berlin.

Dissertation, Berlin 1919
Dissertation, Berlin 1919

Nach einer Ausbildung zum Internisten ließ sich Waitzfelder als Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten in Berlin nieder. Am 06.10.1933 wurde ihm die Kassenzulassung entzogen.

 

Flucht über England 1938 in die USA 1940

Im Juli 1938 floh Walter Waitzfelder zunächst nach England und wurde 1939 im Kitchener Camp/Transit-Camp Richborough, einem ehemaligen Militätlager nahe Sandwich in der Grafschaft Kent, versorgt. In diesem Camp wurden aus Deutschland und Österreich geflüchtete jüdische Männer unter der Bedingung untergebracht, dass sie keine britische Staatsbürgerschaft beantragten und bereit zur Auswanderung unter anderem in die USA waren. Für den 12.04.1940 erhielt Walter Waitzfelder eine Schiffspassage von Liverpool in die USA. Am 22.04.1940 erreichte er mit der S.S. Samaria New York und beantragte die US-Staatsbürgerschaft.

Nach erneutem medizinischen Examen erhielt Waitzfelder 1942 eine Lizenz zur Tätigkeit als Internist in einer Privatpraxis in New York.

Im November 1974 starb Walter Waitzfelder 80-jährig in New York.


Quellen und Literatur
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Walter Waitzfelder

Verzeichnis der Quellen

  • Staatsbibliothek Berlin. Waitzfelder W. Dissertation: Geistesstörungen bei Kopfverletzungen. Berlin; 1919. SBB-spk, Sign. Ja 338-1919,4:35
  • The Wiener Holocaust Library. Collections Catalogue, Coll. Ref. 644 (Kitchener Camp at Richborough, near Sandwich, Kent 1939)

Verzeichnis der Literatur

  • o.V. Deaths. JAMA 1975; 232: 862
  • Schwoch R. [Hg] Berliner Jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Ein Gedenkbuch. Berlin: Hentrich & Hentrich Verlag 2009: 877
  • Sherwood H. The forgotten haven: Kent camp for saved 4000 German Jews. The Guardian; 24.8.2019

Verzeichnis der Weblinks