Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Prof. Dr. med.
Walter Zweig
1872 - 1953

Prof Dr. med. Walter Zweig, Fotograf Max Schneider, Wien © Josephinum – Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin, MedUni Wien
Prof Dr. med. Walter Zweig, Fotograf Max Schneider, Wien © Josephinum – Ethik, Sammlungen und Geschichte der Medizin, MedUni Wien

Mitglied seit 1925

Früher Magen-Darm-Spezialist in Wien

Archiv H Je
Archiv H Je
Widmung aus
Widmung aus "Therapie der Magen- und Darmkrankheiten", Archiv H Je

Prof. Dr. med. Walter Zweig

  • 3‌0‌.‌1‌0‌.‌1‌8‌7‌2‌, Brünn/Brno, Tschechien
  • 2‌4‌.‌0‌9‌.‌1‌9‌5‌3‌, London
  • Mitglied seit 1925
  • Geflohen 1938, England
  • Wien
  • Facharzt für Innere Medizin

Ausbildung und Wirkungsstätte

Nach dem Abitur am Brünner Gymnasium studierte Walter Zweig von 1890 bis 1896 Medizin an der Universität Wien, das er 1896 mit dem Staatsexamen und der Promotion abschloss.

Von 1896 bis 1901 erhielt er eine internistische Ausbildung bei Hermann Nothnagel an der I. Medizinischen Klinik der Universität Wien. Frühzeitig spezialisierte er sich für das neue Fachgebiet Gastroenterologie und war vorübergehend in Berlin bei Ismar Boas in dessen Klinik und Poliklinik für Magen- und Darmkrankheiten tätig.

Seit 1902 war Zweig leitender Arzt (Primarius) der Abteilung für Magen- und Darmkrankheiten am Kaiser Franz Josef-Ambulatorium und Spital in Wien. 1929 wurde er Ärztlicher Direktor dieser Institution. Zweig habilitierte sich 1909 an der Universität Wien für das Fach Innere Medizin – speziell für Verdauungskrankheiten. 1932 erhielt er den Titel außerordentlicher Professor.

Archiv H Je
Archiv H Je

1914 – 1918 nahm er als Arzt im Militärhospital Nr. 2 in Wien am Ersten Weltkrieg teil.

Walter Zweig gehörte zum engeren Freundes- und Schülerkreis um Ismar Boas. Von 1936 bis März 1938 unterstütze er seinen Lehrer Boas in Wien vielfältig soweit ihm eine Hilfe möglich war, nachdem dieser 1936 Deutschland verlassen musste und in Österreich Zuflucht suchte.

Widmung aus
Widmung aus "Therapie der Magen- und Darmkrankheiten", Archiv H Je

Nachdem die Deutsche Wehrmacht im März 1938 in Österreich einmarschiert war, verlor Zweig mit dem 22.04.1938 seine leitende Position am Wiener Franz-Josef-Ambulatorium und Spital. Seine Lehrbefugnis wurde ihm im Juni 1938 entzogen.

 

Flucht nach Großbritannien 1938

Walter Zweig floh gemeinsam mit seiner Ehefrau 1938 aus Wien nach London zu seinem Sohn, dem Wirtschaftswissenschaftler Konrad Zweig, der am Institut für Weltwirtschaft in Kiel tätig war und seit 1934 in England lebte. Walter Zweig wohnte 1938/39 in London, Kensington Court, 1942 bis 1947 in Oxford, Woodstock Road, bevor er nach London zurückkehrte.

Zweig gehörte seit 1936 zum Kreis der Mitherausgeber des Archivs für Verdauungskrankheiten („Boas-Archiv“) sowie der Nachfolgezeitschrift Gastroenterologia.

Walter Zweig starb 82-jährig am24.09.1953 in London.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Die Therapie der Magen- und Darmkrankheiten, Berlin/Wien: Urban & Schwarzenberg, 1907. – 2. Aufl. unter dem Titel Diagnose und Therapie der Magen- und Darmkrankheiten 1912. – 3. Aufl. 1923 als Lehrbuch der Magen- und Darmkrankheiten.
  2. Die interne Therapie des Ulcus ventriculi. Ergeb Inn Med Kinderheilk 1914; 7:159-197
  3. Die Nachbehandlung nach Magen- und Darmoperationen. Slg Abh Verd Stoffw Band 9, Heft 4, [Hg] Hermann Strauß, Halle: Verlag von Carl Marhold, 1925
  4. Darmkrankheiten. Heidelberg, Berlin, Wien: Springer Verlag 1929 (Bücher der ärztlichen Praxis ,12). – 1949 im Georg Thieme Verlag in neuer Auflage erschienen mit einem Anhang „Die Prokto-Sigmoidoskopie“.
  5. Grundzüge der zweckmäßigen Ernährung und Ernährungskuren bei Magenkrankheiten, in: Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten Band 5, 1 [Hg] Kraus F, Brugsch Th, Berlin/Wien: Urban&Schwarzenberg 1921, S. 283-304

Quellen und Literatur
zu den Quellen
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Prof. Dr. med. Walter Zweig

Verzeichnis der Quellen

  • Oxford, Bodleian Libraries. Society for the Protection of Learning and Science. MS. SPSL 392 / 9: Society for the Protection of Science and Learning. Walter Zweig

Verzeichnis der Weblinks