Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Adolf Edelmann
1885 - August 1939

Dr. med. Adolf Edelmann, <br> Bildquelle Der Wiener Tag Nr. 29, 27.07.1931/Österreichische Nationalbibliothek – Bildarchiv
Dr. med. Adolf Edelmann,
Bildquelle Der Wiener Tag Nr. 29, 27.07.1931/Österreichische Nationalbibliothek – Bildarchiv

Mitglied seit 1925

Studium in Krakau und Wien

Zeitungsausschnitt zur Entdeckung eines viertes Blutelements durch Edelmann, Archiv H Je
Zeitungsausschnitt zur Entdeckung eines viertes Blutelements durch Edelmann, Archiv H Je

Dr. med. Adolf Edelmann

  • 1‌4‌.‌0‌2‌.‌1‌8‌8‌5‌, Dzialoszyce, Polen
  • A‌u‌g‌u‌s‌t‌ ‌1‌9‌3‌9‌, Warschau
  • Mitglied seit 1925
  • Geflohen 1938, Polen
  • Wien
  • Facharzt für Innere Medizin und Stoffwechselforscher

Ausbildung und Wirkungsstätte

Edelmann studierte Medizin in Krakau/Krakow und Wien. 1911 promovierte er in Krakau. Danach war er Assistenzarzt in der I. Medizinischen Klinik der Universität Wien bei Carl von Noorden und Karel Frederik Wenckebach. Zwischenzeitlich war er kommissarischer Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Wiener Wilhelminenspital.

1929 wurde er erster Ärztlicher Direktor und Primararzt am S. Canning Childs-Spital und Forschungsinstitut in Wien. Dieses Spital wurde 1929 von dem aus Polen stammenden amerikanischen Mäzen S. C. Childs begründet und ging aus der Übernahme des früheren privaten Sanatoriums Dr. Löw hervor.

Edelmanns Hauptarbeitsgebiete bezogen sich auf hämatologische Krankheitsbilder. Edelmann beschrieb als viertes Blutelement die sogenannten Kinetozyten – sowie Magen-Darm-und Stoffwechselerkrankungen.

Wiener Klinische Wochenschrift 1931
Wiener Klinische Wochenschrift 1931

Außerdem beschäftigte er sich auch mit Fragen der Balneologie. Im Sommer praktizierte und untersuchte er zeitweise in Karlsbad/Karlovy Vary, Tschechien und gelegentlich im galizischen Kurort Truskawiec/Truskawez, Ukraine.

 

Flucht nach Polen 1938

Im November 1938 flüchtete er aus Wien nach Warschau. Dort starb Adolf Edelmann 54-jährig im August 1939 kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unter bis heute ungeklärten Umständen.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Mit v Müller-Deham A.: Neue therapeutische Versuche bei allgemeinen und lokalen Infektionen. Dtsch med Wochenschr 1913; 39: 2292-2294 
  2. Über Anemia infectiosa chronica und ihre Ätiologie. Wien Klin Wochenschr 1925; 38: 268-269
  3. Ueber ein bisher unbekanntes Blutelement. Wien klin Wochenschr 1931; 44: 795-797
  4. Über ein bisher nicht beobachtetes pankreato-hepatisches Syndrom bedingt durch Übertritt von Pankreassaft in die Blutbahn. Wien Klin Wochenschr 1936; 49:1336-1339

Quellen und Literatur
zu den Quellen
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Adolf Edelmann

Verzeichnis der Literatur

  • Fischer I. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band I. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg; 1932: 348
  • Fischer I. In: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Bände III-IV: Nachträge und Ergänzungen. 3. Band Aba-Kom. Hildesheim, Zürich, New York: Geord Olms Verlag; 2002: 354
  • Forsbach R, Hofer H-G. Internisten in Diktatur und junger Demokratie. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin 1933-1970. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2018: 419
  • Spielvogel I, Spalek K, Prockow J. The Jewish doctors involved in the development of health resorts in eastern Galicia at the late 19th and early 20th century (Central and Eastern Europe). Wien Klin Wochenschr 2018; 130 (21-22): 683
  • Voswinckel P. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Berlin 1932-1933. Band III. Hildesheim, Zürich, New York: Georg Olms Verlag; 2002:

Verzeichnis der Weblinks