Dr. med. Erich Kurt Wolffenstein
- 28.04.1899, Dömitz, Mecklenburg
- 25.10.1976, London
- Mitglied seit 1926
- Geflohen 1939, England
- Berlin
- Facharzt für Innere Medizin
Ausbildung und Wirkungsstätte
Nach dem Abitur 1918 studierte Wolffenstein in Rostock und Freiburg Medizin, unterbrochen durch einen neunmonatigen Kriegsdienst. Das Studium setzte er in Freiburg, Berlin und München fort. An der Münchener Universität legte er 1923 das Staatsexamen ab und wurde im gleichen Jahr promoviert. Die Approbation erhielt er 1924.
Seine internistische Ausbildung absolvierte Wolffenstein an der III. Medizinischen Universitätsklinik der Charité Berlin. 1929 ließ er sich in Berlin als Internist nieder.
Wolffenstein referierte von 1925 bis 1933 regelmäßig über die gastroenterologische deutsche, französische und englische Fachliteratur im Archiv für Verdauungskrankheiten („Boas Archiv“).
Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Wolffenstein von der GESTAPO kurzzeitige in Neustrelitz inhaftiert.
Flucht nach Großbritannien 1939
Im April 1939 floh Wolffenstein gemeinsam mit seiner Ehefrau nach England. Die Tochter Marianne Wolffenstein war achtjährig mit einem Kindertransport einer Hilfsorganisation am 28.12.1938 von Hamburg über Southampton nach London gerettet worden. Wolffenstein lebte 1939 zunächst in Brighton.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er wie andere jüdische Flüchtlinge in England als Enemy Alien interniert, konnte jedoch in den Internierungslagern in Huyton und Sefton in der Nähe Liverpools bis zum August 1941 als Assistant Doctor/Medical Officer tätig sein. Danach arbeitete er bis zum August 1944 als Arzt im Jüdischen Herzl Moser Hospital in Leeds.
1944 erwarb er in Leeds den Bachelor of Medicine. Seit September 1944 vertrat Wolffenstein einen Allgemeinarzt, der zum Militär eingezogen war, in Bradford. 1947 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft und war als General Practitioner in Eastcote, Ruislip, einer Randgemeinde Londons, tätig.
Erich Wolffenstein starb 77-jährig 1976 in London.
Danksagung
Besonderer Dank gebührt Erich Wolffensteins Enkelkindern Marit Kristine Instanes und Arne Instanes, Norwegen, für persönliche Mitteilungen sowie wichtige Hinweise und Dokumente aus dem Familienarchiv Marianne Wolffenstein-Instanes.