Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Prof. Dr. med.
Ernst Moritz Fränkel
1886 - 1948

Zeitschrift für Krebsforschung 1931
Zeitschrift für Krebsforschung 1931

Mitglied seit 1926

Virusforscher am Institut für Krebsforschung der Charité Berlin bei Ferdinand Blumenthal

Flucht nach Großbritannien 1933

Deutsche Medizinische Wochenschrift 1932
Deutsche Medizinische Wochenschrift 1932

Prof. Dr. med. Ernst Moritz Fränkel

  • 2‌0‌.‌0‌6‌.‌1‌8‌8‌6‌, Oberglogau/Głogówek, Oberschlesien, Polen
  • 2‌0‌.‌0‌4‌.‌1‌9‌4‌8‌, London
  • Mitglied seit 1926
  • Geflohen 1933, England
  • Berlin
  • Facharzt für Innere Medizin und Virusforscher

Ausbildung und Wirkungsstätte

Ernst Maurice Fränkel studierte in Breslau/Wrocław, München und Freiburg.

Nach kurzer Tätigkeit an der Medizinische Poliklinik Bonn 1913 war er am Krebsinstitut der Universität Heidelberg tätig. Anschließend wechselte er nach Berlin in die II. Medizinischen Klinik der Charité. 1926 folgte die Habilitation für das Fach Innere Medizin an der Friedrich-Wilhelms Universität Berlin. Im gleichen Jahr wechselte er an das Institut für Krebsforschung an der Charité zu Ferdinand Blumenthal und leitete die Abteilung für Virusforschung.

Er forschte unter anderem über das Rous Sarkom und publiziert in der Zeitschrift für Krebsforschung.

Deutsche Medizinische Wochenschrift 1932
Deutsche Medizinische Wochenschrift 1932

1930 erhielt er eine außerplanmäßige Professur für das Fach Innere Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

Am 05.09.1933 wurde Fränkel die Lehrbefugnis entzogen und er wurde aus seiner Stellung entlassen.

 

Flucht nach Großbritannien 1933

1933 flüchtete er über Paris nach London. In England änderte er seinen Namen in Ernest Maurice Fraenkel/Frankel.

Bis 1936 war er Research Worker am Westminister Hospital Medical School und forschte weiter zum Rous Sarkom sowie zur Filtrierbarkeit von Mykobakterien. Danach arbeitete er in den Laboratorien des London County Councils.

Während des Krieges war er praktischer Arzt in Buxton, Derbyshire. 1945 kehrte er als Consultant Allergist an das Londoner County Council zurück.

Am 20.04.1948 verstarb Ernest Maurice Fraenkel 62-jährig in London.

Eigene Publikationen (Auswahl)

  1. Methode zur bakteriologischen Untersuchung des leeren Magens, Dtsch med Wochenschr 1913; 39: 1040-1041
  2. Das Rous-Sarkom beim Huhn. III. Ztschr Krebsforschung 1928; 27: 152-166
  3. Mit Mislowitzer E, Simke R. Untersuchungen über das Agens des Rous-Sarkoms. V. Mitteilung. Ztschr Krebsforschung 1928; 27: 477-480
  4. Mit Mawson CA. Adsorption and elution of the Rous sarcoma agent. Br J Exp Path 1935; 16: 416-422

Quellen und Literatur
zu den Quellen
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Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Prof. Dr. med. Ernst Moritz Fränkel

Verzeichnis der Quellen

  • Bodleian Library. Society for the Protection of Learning and Science (SPLS). Oxford: MS.SPLS 486/2

Verzeichnis der Literatur

  • Brit med J. News. May 8. 1948; 1 (No. 4557): 913-14
  • Brit med J. Obituary. May 15. 1948; 1 (No. 4458): 958
  • Forsbach R, Hofer H-G. Internisten in Diktatur und junger Demokratie. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin 1933-1970. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2018: 420
  • Schleiermacher S, Schagen U (Hg.). Die Charité im Dritten Reich. Zur Dienstbarkeit medizinischer Wissenschaft im Nationalsozialismus. Paderborn-München-Wien-Zürich: Ferdinand Schöningh 2008: 59
  • Schottlaender R. Verfolgte Berliner Wissenschaft. Band 23 Stätten der Geschichte Berlins. Berlin: Edition Hentrich 1988: 124