Eine Erinnerungsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
In Erinnerung an

Dr. med.
Leo Caro
1869 - 1938

Mitglied seit 1926

Dr. med. Leo Caro

  • 2‌5‌.‌1‌0‌.‌1‌8‌6‌9‌, Lodz/Łódź, Polen
  • 0‌2‌.‌1‌2‌.‌1‌9‌3‌8‌, Berlin
  • Mitglied seit 1926
  • Berlin
  • Niedergelassener Chirurg, Gynäkologe und Belegarzt

Leo Caro wuchs in einer Familie mit bekannten Rabbinern unter seinen Vorfahren auf. Sein Vater, Albert Abraham Caro, war ausgebildeter Rabbiner und arbeitete als Kaufmann in Łódź. Leo Caros Bruder war der Chemiker und Industrielle Professor Nikodem Caro, der Deutschland nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verließ.

 

Ausbildung und Wirkungsstätte

Caro studierte Medizin in Prag und Berlin. Seine Ausbildung absolvierte er unter anderem im Jüdischen Krankenhaus Berlin bei dem Chirurgen und Urologen James Israel.

Zunächst als praktischer Arzt tätig, praktizierte er seit 1909 als niedergelassener Chirurg und Gynäkologe in Berlin, wo er zudem belegärztlich in der Klinik Berlin-Schöneberg tätig war. Gleichzeitig war er Vertrauensarzt für die Steinbruch-Berufsgenossenschaft. Er erhielt in Anerkennung seiner Leistungen den Titel Sanitätsrat.

Caro nahm aktiv am Ersten Weltkrieg teil und leitete ein Feldlazaretts in Döberitz bei Berlin.

Er war Vorsitzender der Berliner Synagogengemeinde Prinzregentenstraße.

 

Nach 1933

Leo Caro verlor die Kassenzulassung und war seit Oktober 1938 als „Krankenbehandler“ tätig.

Er starb 69-jährig am 02.12.1938 in Berlin. Seiner Ehefrau Lilly Caro, geb. Joseph, und seinem Sohn Heinz Caro gelang die Flucht nach Palästina.


Quellen und Literatur
zu den Quellen
Zurück

Quellen/Literatur/Weblinks

Biografie von Dr. med. Leo Caro

Verzeichnis der Quellen

  • Landesarchiv Berlin. Personenstandsregister/Heiratsregister Nr. 372, Urkunde Nr. 412
  • Landesarchiv Berlin. Standesamt Berlin-Wilmersdorf. Sterbebücher. Sterbebuch Nr. 1876

Verzeichnis der Literatur

  • Bauer H, Kraas E, Steinau HU. [Hg] Schwoch R [A]. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie 1933-1945. Die Verfolgten. Heidelberg: Kaden Verlag; 2019
  • Schwoch R. [Hg] Berliner Jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Ein Gedenkbuch. Berlin: Hentrich & Hentrich Verlag 2009: 2009
  • Schwoch R. Jüdische Ärzte als Krankenbehandler in Berlin zwischen 1938 und 1945. Frankfurt / M: Mabuse Verlag 2018: 238

Verzeichnis der Weblinks