Prof. Dr. med. Ludwig Pick
- 31.08.1868, Landsberg a. d. Warthe/Gorzów, Polen
- 03.02.1944, Ghetto Theresienstadt/Terezin
- Mitglied seit 1925
- Deportiert im Jahre 1943
- Berlin
- Facharzt für Pathologie
Ludwig Pick wurde 1868 als Sohn des Kaufmanns Hermann Pick und seiner Ehefrau Beatrice, geb. Schoenflies, in Landsberg an der Warthe geboren.
Ausbildung und Wirkungsstätte
Nach dem Schulbesuch in Landsberg studierte Ludwig Pick seit 1887 in Heidelberg, Leipzig, Berlin und Königsberg/Kaliningrad Medizin und entwickelte frühzeitig ein besonderes Interesse für die Pathologische Anatomie und Histologie. In Königsberg wurde Pick durch die beiden Pathologen Ernst Neumann und Cölestin Nauwerck geprägt.
Nach dem Staatsexamen 1892 in Königsberg wurde Pick im Jahr darauf mit der Arbeit „Ein Beitrag zur Aetiologie, Genese und Bedeutung der hyalinen Thrombose“ an der Universität Leipzig promoviert. Die Arbeit fertigte er bei dem Leipziger Pathologen Felix Victor Birch-Hirschfeld an. Von 1893 bis 1906 war er zunächst als Assistenzarzt, später als Leiter des pathologisch-anatomischen Laboratoriums der Dr. Leopold Landauer’schen Frauenklinik in Berlin-Mitte tätig. 1899 wurde Ludwig Pick an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin für das Fach Pathologische Anatomie nach einem Gutachten Rudolf Virchows habilitiert.
Seit 1906 war Pick Prosektor und Direktor des Instituts für Pathologie am Städtischen Klinikum Friedrichshain in Berlin. 1909 erhielt er eine Titularprofessur, 1921 eine Honorarprofessur an der Berliner Universität.
Von 1914 bis 1918 nahm Pick aktiv am Ersten Weltkrieg teil und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Ludwig Pick genoss national und international ein großes Renommee und war ein hoch angesehener Pathologe, der über mehr als vier Jahrzehnte in Berlin wirkte. Er war wissenschaftlich äußerst aktiv und arbeitete u.a. über Neurome, Pigmente, Nervenerkrankungen und über den Lipoidstoffwechsel. Daneben beschäftigten ihn Fragen aus dem Gebiet der Gynäkopathologie. Er war Erstbeschreiber der Niemann-Pick-Krankheit und leistete Pionierarbeit auf dem Feld der neuen histologischen Techniken.
Pick wurde vor dem Ersten Weltkrieg zu Vorträgen nach New York eingeladen. 1932 hielt er die „Harvey Lecture“ in London und im gleichen Jahr die „Dunham Lecture“ in Boston an der Harvard Medical School.
Bei Ludwig Pick hospitierten und arbeiteten vorübergehend zahlreiche Wissenschaftler und Mediziner aus verschiedenen Länden. Dazu zählten der Internist und Pathologe Eli Moschcowitz und der spätere Gynäkologe Robert Tilden Frank vom Mount Sinai Hospital New York.
1933 erhielt Pick eine Berufung als Pathologe an die Universität Chicago, die er ablehnte.
1933
1933 wurde Pick aus seinem Amt als Direktor des Instituts für Pathologie am Städtischen Krankenhaus Berlin-Friedrichshain entlassen und zwangspensioniert. Die Lehrbefugnis an der Berliner Universität wurde ihm am 19.10.1935 entzogen. Seit 1939 arbeitete Ludwig Pick als Leiter der Abteilung für Pathologie am Jüdischen Krankenhaus in Berlin. Seit dieser Zeit musste er die Bezeichnung „Krankenbehandler für Pathologie“ führen.
Deportation 1943 in das Ghetto Theresienstadt
Am 17.06.1943 wurde Pick aus Berlin (Transport I/96) in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
Ludwig Pick starb 75-jährig am 03.02.1944 im Ghetto Theresienstadt an den Folgen der Haft.
Quellen und Literatur
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