Dr. med. Max Litthauer
- 21.11.1865, Grätz/Grodzisk Wielkopolski, Provinz Posen, Polen
- 26.09.1934, Berlin
- Mitglied seit 1926
- Berlin
- Niedergelassener Facharzt für Chirurgie
„Verfasser, Max Litthauer, mosaischer Confession, ist geboren den 21. November 1865 zu Graetz, Prov. Posen, als Sohn des Sanitätsrats Dr. med. Carl Litthauer und seiner Ehefrau Therese, geb. Mosse. Er genoss den ersten Unterricht in seiner Geburtsstadt, besuchte dann die Elementarschule in Schrimm, wohin sein Vater nach Rückkehr aus dem Feldzuge als Kreisphysicus versetzt war, und ebendaselbst von Michaelis 1873 das Kgl. Gymnasium, welches er Michaelis 1882 mit dem Zeugnis der Reife verliess, um Medizin zu studieren“, so Max Litthauer im Lebenslauf seiner Dissertationsschrift.
Max Litthauers Mutter Therese war die Schwester des späteren Berliner Verlegers Rudolf Mosse. Litthauers Schwester Margarethe heiratete Hermann Ullstein, Mitinhaber des Ullstein Verlages und jüngster Sohn des Verlagsgründers Leopold Ullstein. Eine weitere Schwester, Johanna Litthauer, war mit dem Dermato-Venerologen und Sozialhygieniker Prof. Dr. Alfred Blaschko verheiratet.
Ausbildung und Wirkungsstätte
Max Litthauer studierte seit 1882 in Berlin, Freiburg, Leipzig und wieder in Berlin Medizin. Hier legte er im Juli 1887 das Staatsexamen ab und wurde einen Monat später mit der Arbeit „Ein Beitrag zur Lehre von der Retention abgestorbener Früchte im Uterus“ an der Berliner Universität promoviert. Im gleichen Jahr erhielt er seine Approbation. Nach dem Studium war Litthauer in der Chirurgischen Universitätsklinik Breslau/Wroclaw bei Hermann Fischer tätig, der von 1868 bis 1890 die Chirurgische Universitätsklinik in Breslau leitete. Mit diesem wechselte er vermutlich 1890 nach Berlin an Fischers neu eröffnete private Klinik für Chirurgie.
1900 ließ sich Max Litthauer zunächst als praktischer Arzt in der Berliner Rosenthaler Straße 57 nieder. 1909 publizierte er zur Pathogenese des runden Magengeschwürs, eine Arbeit, die auf experimentellen Untersuchungen im Institut für Pathologie der Charité basierte. Seit 1915 war Litthauer niedergelassener Spezialarzt für Chirurgie. Von 1920 bis 1932 praktizierte er in der Berliner Königin-Augusta-Straße 50. 1933 verlegte er die Praxis in die Regensburger Straße 17. In Würdigung seiner Leistungen wurde Max Litthauer der Titel Sanitätsrat verliehen.
Litthauer nahm aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Er leitete ein Lazarett in Lille, Frankreich, und wurde mehrfach ausgezeichnet.
1933/34
Max Litthauer starb am 26.09.1934 68-jährig in Berlin-Wilmersdorf. Zwei seiner Schwestern, Margarethe Ullstein und Johanna Blaschko, flohen aus Deutschland nach England.
Danksagung
Susan Himmelweit, England, gebührt besonderer Dank für die freundliche Genehmigung zum Abdruck der Fotographien Max Litthauers. Aubrey Pomerance, Leiter des Archivs des Jüdischen Museums Berlin, sei für seine Auskünfte zum Nachlass von Max Litthauer und für seine Kontaktvermittlung besonders gedankt.